|   unter diesem Motto wurde am 20. und 21. September 2001 die 
                    Jubiläumsveranstaltung, ein international ausgerichteter 
                    EDV-Gerichtstag mit Rückschau in die Vergangenheit und 
                    Ausblick in die Zukunft durchgeführt.  (Die offizielle Internetseite des EDV-Gerichtstages ist 
                    unter http://edvgt.jura.uni-sb.de 
                    zu erreichen) Prof. Dr. Herberger betonte bei der Eröffnung, dass 
                    der EDV-Gerichtstag die Erarbeitung von Standards, u.a. bei 
                    der Bewertung von Anwaltssoftware, maßgeblich gefördert 
                    habe. Die Saarländische Ministerin der Justiz, Ingeborg Spoerhase-Eisel, 
                    sah den elektronischen Rechtsverkehr als große Herausforderung 
                    an, allerdings angesichts leerer Kassen landauf landab in 
                    Deutschland bislang nur von einer Grundsteinlegung zu sprechen 
                    sei, während in Österreich dieses Stadium schon 
                    längst "Schnee von gestern" ist. Wolfgang Golasowski, Gründungsmitglied des EDV-Gerichtstages, 
                    hielt auf unterhaltsame Art und Weise den Spiegel der Geschichte 
                    vor und brachte den Zuhörern prähistorische Fundstücke 
                    von seinen umfangreichen Ausgrabungsarbeiten mit, so z.B. 
                    einen Akustikkoppler mit 300 Baud, ein 2400 Baud Datenmodem 
                    (ohne Postzulassung), dessen Einsatz durch eine "dienstlich 
                    wirkende Schraube" an der Telefondose fast verhindert 
                    worden wäre und 5¼ Zoll Disketten. Der Justizminister von Nordrhein-Westfalen, Jochen Dieckmann, 
                    informierte über die landesweite Rechtsprechungsdatenbank 
                    "Justiz online" mit elektronischen Bekanntmachungen, 
                    z.B. bei öffentlichen Zustellungen und Zwangsversteigerungen 
                    mit den Worten "Fortschritt ist der Übergang von 
                    Situationen und Problemen, die man kennt, zu Problemen, die 
                    man noch nicht kennt."  Die Bund-Länder-Kommission hat sich diesbezüglich 
                    die Erarbeitung neuer Standards und Leitlinien auf die Fahnen 
                    geschrieben. Eine Lösung für den Zugang "einfach 
                    und sicher" muss noch gefunden werden.  Aufgrund der internationalen Ausrichtung wurde über 
                    den elektronischen Rechtsverkehr mit den Gerichten in Österreich 
                    berichtet, es gab einen Vortrag von Prof. Dr. Michel Vivant, 
                    Montpellier, über das Urheberrecht an der Schwelle des 
                    3. Jahrtausends; Prof. Dr. Zhou Lin, Peking, sprach zum Thema 
                    "The Amendment of Chinese Copyright Law" und Dr. 
                    Jens Gaster, Europäische Kommission Brüssel, referierte 
                    über das geistige Eigentum als Schranke des Zugangs zu 
                    öffentlichen Dokumenten. Ministerialrat Carl Fritz Fitting, Hannover, unterrichtete 
                    über den elektronischen Rechtsverkehr und den Stand der 
                    EDV in den Bundesländern mit der Feststellung, dass die 
                    Elektronik bisher nicht genutzt wird, über das "Offline 
                    - Proletariat", Ziel sei die elektronische Akte.
 RLG Dr. Klaus Bacher, Bund-Länder-Kommission, berichtete 
                    über die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs 
                    beim BGH. Beim 3. Senat nehmen bereits 10 von 33 Rechtsanwälten 
                    an der Testphase des elektronischen Rechtsverkehrs teil, wenngleich 
                    die Papierakte zusätzlich geführt werden müsse. 
                    Ende Oktober soll Echtzeiteinsatz erfolgen, ab 2003 ist der 
                    Einsatz umfänglich geplant. Die bestehenden Signatursysteme sind bislang noch nicht kompatibel. 
                    Ein gemeinsamer Standard ist geplant. Der BGH hat sich für 
                    das Signatursystem der DATEV entschieden, während die 
                    Teilnehmer des 10. EDV-Gerichtstages bei der Deutschen Post 
                    Signtrust eine qualifizierte elektronische Signatur - kostenlos für ein Jahr - beantragen konnten.
 Die Hauptsponsoren, juris und C.H. Beck, stellten ihre neuen 
                    Produkte vor. juris web hat sich vom Recherchesystem zum Informationssystem 
                    entwickelt. Prof. Dr. Rüßmann, brachte den Zuhörern 
                    die Besonderheiten von beck-online nahe mit der Empfehlung 
                    "weil es gut ist". Die Vorträge und Begrüßungsreden sind im 
                    Volltext zu finden unter: http://edvgt.jura.uni-sb.de/Tagung01/ak.shtml. Die Firmenbegleitausstellung bot Neues und Bewährtes 
                    gleichermaßen.  AM-Soft 
                    und BGS Systemplanung 
                    stellten eine Lösung für das "Elektronische 
                    Handelsregister AUREG" vor; ein Echtzeiteinsatz steht 
                    allerdings noch "in den Sternen". AnNoText 
                    und DictaPlus 
                    stellten auf ihrem Gemeinschaftsstand die anwaltsspezifische 
                    EDV-Lösung EuroStar in Verbindung mit der Digitalen Spracherkennung 
                    vor. Die bremen 
                    online services (bos) stellte die Mahnsoftware "OptiMahn" 
                    vor. Hier kann über das Internet ein interaktives Mahnbescheidsformular 
                    ausgefüllt werden. In Stufe 1 wird zunächst das 
                    Formular ausgedruckt und per Post an das Mahngericht übersandt, 
                    in der 2. Stufe (ab Anfang 2002) wird das Formular mit einer 
                    qualifizierten elektronischen Signatur versehen verschlüsselt 
                    an das Mahngericht übermittelt. Der Carl 
                    Heymanns Verlag präsentierte sein Verlagsprogramm, 
                    die DATEV informierte über die Kanzleiverwaltungssoftware 
                    Phantasy. e.Consult 
                    Recht bietet eine sichere Möglichkeit, Online-Kommunikation 
                    zu gestalten und eine virtuelle Kanzlei für den Mandanten 
                    zu eröffnen.
 DIE AKTE 
                    ist ein Kommunikations-, Dokumentenmanagement- und Archivierungssystem 
                    für rechtsberatende Berufe zur EDV-technischen Abbildung 
                    der Handakte. Das Programm ist in alle gängigen Anwaltsprogramme 
                    integrierbar. Der Verlag 
                    Gieseking, vor allem bekannt durch die FamRZ, präsentierte 
                    die elektronische Gesetzessammlung DigiLex . Der Hermann 
                    Luchterhand Verlag informierte über sein elektronisches 
                    Verlagsprogramm. Das Projektmanagement für die Einführung des elektronischen 
                    Grundbuchs im Saarland (ca. 6 Mio. Seiten) sowie in Nordrhein-Westfalen 
                    (ca. 13 Mio. Grundbücher) hat die infeurope 
                    übernommen.  intellister 
                    steht für Nachrichtendienst, Aufspüren von Namen 
                    und Reservierung von Adressen. Kostenlos ist der Suchdienst 
                    TELL zur gleichzeitigen Markenrecherche in Deutschland, der 
                    Europäischen Union und den USA. Gleichzeitig wird überprüft, 
                    ob die entsprechenden Domains noch verfügbar sind.  Die Jurion 
                    GmbH bietet einen juristischen Newsletterdienst an. Aus 
                    über 100 Fachzeitschriften werden maßgeschneiderte 
                    Informationen in den Kategorien COMPACT, SELECT und UNIVERSAL 
                    angeboten. Bei einem kostenlosen Monatsprobeabonnement kann 
                    man das Angebot testen. Der Kuselit 
                    Verlag bietet mit der zweimonatlich erscheinenden CD-ROM 
                    "KUSELIT-R" eine umfangreiche Rechtsbibliothek an. 
                    Eine Aktualisierung über das Internet ist für CD-Nutzer 
                    möglich. Der MBO Verlag 
                    aus Münster bündelt die Bereiche Recht, Personal, 
                    Steuern und Verwaltung mit der Marke LEXsoft. Kunden können 
                    kostenlos auf 70.000 Seiten Bundesrecht im Internet zugreifen. 
                    Mit der Differenz-Recherche kann zunächst offline recherchiert, 
                    dann im Internet etwaige Änderungen abgeglichen werden. Die Firma Mende 
                    Speech Solutions stellte Spracherkennung mit Olympus Diktiergeräten 
                    und Mende VoiceOffice PREMIUM vor. Für den Workflow im 
                    Netz ist die Version VoiceOffice.NET gedacht. Das Deutsche Bundesrecht auf CD-ROM und im Internet präsentierte 
                    die Nomos Verlagsgesellschaft.
 lexxion ist der neue juristische Verlag der NP NewLaw Publishers GmbH aus Berlin. Neben den Fachzeitschriften 
                    MC Management & Computer (Beilage zum Anwaltsblatt) und 
                    "Justament - Das Magazin für junge Juristen" 
                    wird mit der Datenbank LexxionPro die Online-Recherche nach 
                    Gerichtsentscheidungen ermöglicht. Die automatische Anonymisierung 
                    mit LexxionAgent schwärzt zuverlässig alle datenschutzrechtlich 
                    relevanten Entscheidungen.
 Ein Informations-Managementsystem mit Volltextrecherche "XdoS" 
                    bietet die OSX Software GmbH (eMail:OSX@compuservce.com) 
                    aus Taufkirchen an. Der Verlag 
                    Dr. Otto Schmidt KG informierte neben Literatur, Fachzeitschriften, 
                    Datenbanken und Verzeichnissen über Software für 
                    Rechtsanwälte: ADVOexpert 
                    Familienrecht und Tools Arbeitsrecht sowie die Kanzleisoftware 
                    ADVOLine, 
                    welche jetzt neu mit dem Modul ADVOSaldo eine Buchhaltungs-Schnittstelle 
                    erhalten hat. Die ra-online 
                    GmbH aus Berlin bietet neben web-marketing (Deutscher 
                    Anwaltssuchdienst, Kanzlei-Homepage, Online-Rechtsberatung) 
                    auch web-content an. Neben juris sind die Möglichkeiten, 
                    schnell und aktuell Schuldnerauskünfte über die 
                    Creditreform Experian GmbH (CEG) zu erhalten, einzigartig. 
                    Die Umzugsdatenbank liefert aktuelle Adressen. Ein Zugriff 
                    auf die Wirtschaftsauskünfte von Bürgel und Creditreform 
                    ist möglich. Eine kostenlose Urteilsdatenbank des Bundesgerichtshofes 
                    seit September 1998 mit Volltextrecherche, auch mit WAP-Service, 
                    hat caselaw.de (http://www.caselaw.de) ins Internet gestellt. Für insolvenzrechtlich tätige Kanzleien und Insolvenzverwalter 
                    ist die Software WINSOLVENZ 99 von Suikat 
                    - Thies + Partner GmbH interessant. Ein Intranet für Notare hat die NotarNet 
                    GmbH im Pilotbetrieb gestartet. Zur sicheren Kommunikation 
                    auf der Grundlage des Signaturgesetzes steht das notarnet 
                    für einen ausgewählten Teilnehmerkreis zur Verfügung. Der 11. EDV-Gerichtstag findet vom 25. bis 27. September 
                    2002 in Saarbrücken statt. Die Autorin erreichen Sie unter:
 ABC 
                    AnwaltsBeratung 
                    CosackFachberatung für Rechtsanwälte und Notare
 Internet: http://www.abc-anwalt.de; 
                    http://www.anwaltsspezifische-edv.de
   
 
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